Liegen bei ihnen auch noch alte Handys herum. Sie können diese wieder dem Kreislauf des recyceln zuführen Von den über 60 verschiedenen Stoffen in einem Handy lassen sich inzwischen 17 wiedergewinnen.
Deshalb sammelt mit!
Unsere NABU Gruppe hat in Kooperation mit den „Eine Weltladen“ in Eisenberg und Grünstadt Sammelstellen eingerichtet. Dort können sie ihre alten Handys abgeben. Außerdem bekommt der NABU Bundesverband für jedes abgegebene Handy 2,10 €. Sie unterstützen also auch noch die Naturschutzarbeit.
Weitere Informationen zur Sammelaktion Handy sammeln findet ihr hier http://www.nabu.de/themen/konsumressourcenmuell/waskannichtun/handyrecycling/mitmachen/
Eine Weltladen Grünstadt, Hauptstraße 76, 67269 Grünstadt, Tel 06359/960270
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr Samstag von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr
Eine Weltladen Eisenberg, Philipp-Mayer-Straße 4, 67304 Eisenberg, Tel 06351/43671
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9.30-12.30 Uhr und 15-18 Uhr, Samstag von 9.30-13.00 Uhr
Seit einiger Zeit überlegen wir, wie wir die Menschen in Grünstadt besser über unsere Arbeit informieren und in der Bevölkerung bekannter werden können.
Die Familie Eich gibt uns in Ihrem Ladengeschäft hierzu nun die Möglichkeit. Wir durften eines der großen, direkt zur Fußgängerzone gelegenen Schaufenster dekorieren. Eine bessere Lage ist nicht denkbar und wir danken der Familie Eich für Ihre prompte und sehr freundliche Unterstützung.
Am 02.05.2015 ging es gegen Mittag ans Dekorieren. Nach knapp zwei Stunden waren wir fertig und zufrieden mit dem Ergebnis. Zu sehen gibt es neben Postern der aktuellen NABU-Imagekampagne „Wir sind was wir tun“ auch ein Fledermausposter, einen Fledermauskasten und sogar „fliegende Fledermäuse“. Aber was sollen wir hier alles im Detail beschreiben, am besten direkt hin und selbst anschauen.
Am Sonntag, dem 13. September 2015, veranstaltete die Gemeinde Altleiningen zum ersten Mal eine kulinarische Waldwanderung. Viele Wanderer folgten an diesem anfangs regnerischen, dann sonnigen Tag dem 7 km langen Rundweg durch den Wald. „Wandern und Genießen um Altleiningen und Höningen“ hieß der Event, an dem auch der NABU Eisenberg/Leiningerland mit einem Info-Stand, Fühlkästen und einem Getreide-Quiz vertreten war.
Kurz nachdem Anita und Jörg den Stand an der Altleininger Waldhütte aufgebaut hatten, kam die erste Familie mit ihren zwei Kindern im Vorschulalter vorbei. Die Erwachsenen kannten den NABU nur vom Namen und „dass er sich für die Natur einsetzt“. Am Stand erzählte Jörg ihnen von unseren Aktivitäten in der Region Eisenberg-Leiningerland. Während dessen ließ Anita die beiden Kinder mit den Händen fühlen, was sich in neun abgedeckten Schuhkartons versteckte. Das Holz, die Kieselsteine und die Nüsse in den ersten Kästen wurden spontan richtig erfühlt. Die Schneckenhäuser von den Muscheln zu unterscheiden, war nicht mehr ganz so einfach. Besonders schwierig erwies sich der „leere“ Kasten Nr. 6. „Da ist nichts drin, der ist leer“ meinten beide Kinder. „Falsch“, „der ist ganz voll damit“ entgegnete Anita. Nach kurzem Überlegen kamen die Kinder auf die richtige „Lösung“: „Da ist Luft drin!“. Offensichtlich ist das Erfühlen von Luft gar nicht so einfach.
Auch die Eltern konnten wir ein wenig überraschen. Es ist wohl auch gar nicht so einfach anhand der verschiedenen Körner Hafer, Roggen, Dinkel und Weizen voneinander zu unterscheiden. Mais und Reis hingegen wurde sofort erkannt. Bei Amarant, Quinoa und auch Hirse hingegen scheiterten viele Teilnehmer des Getreide-Quiz. Nach der Auflösung waren aber alle begeistert. Das NABU-Quiz kam sowohl bei den jungen Teilnehmern als auch bei den älteren super gut an. Wir waren froh, dass auch Tino mit am Stand war, denn es kamen immer mehr Wanderer vorbei. So konnten wir auch zeigen, wie Hafer zu Haferflocken „gequetscht“ wird, und wie mühsam es ist, die harten Weizenkörner im Mörser mit dem Pistill zu zerstampfen oder sie in einer alten Kaffeemühle zu Mehl zu mahlen.
Nachmittags hatten Christel Schienagel-Delb und Rüdiger Engling „Stand-Dienst“. Am Ende der Veranstaltung waren aller Hafer zu Haferflocken und der gesamte Vorrat an Weizen zu Mehl verarbeitet. Für den NABU Eisenberg/Leiningerland war der Stand auf dem Altleininger Wandertag ein Erfolg. Wir konnten die Kinder mit ganz einfachen Dingen begeistern und waren selbst überrascht, als sich eines der Kinder eine Haferquetsche zu Weihnachten wünschte. Und vielleicht konnten wir mit dieser Aktion auch neue Mitglieder für den NABU Eisenberg/Leiningerland gewinnen.
Text und Bilder von Jörg Titz
Bernd Remelius konnte am Morgen des 6.September 2015 insgesamt 22 Teilnehmer zur diesjährigen Exkursion an den Neuoffsteiner Klärteichen begrüßen.
Eine Exkursion zu dieser Zeit des Jahres ist besonders interessant, da sich viele Arten von Zugvögeln auf Ihrem Weg ins Winterquartier an den Teichen zu einer Rast nieder lassen. Insbesondere Limikolen (Watvögel) die eigentlich an den Küsten zu Hause sind lassen sich dann beobachten.
Die Teilnehmer sollten nicht enttäuscht werden. Bekassinen, Kampfläufer und Bruchwasserläufer, aber auch Flussregenpfeifer und Flussuferläufer waren gut durch die Spektive und Ferngläser zu erkennen. Ein besonderes Highlight waren 2 Exemplare des Steinwälzers. Beeindruckend auch eine Gruppe von ca. 40 Kiebitzen, die leider immer seltener werden. Aber auch die häufiger vertretenen Arten waren zu sehen: Feldsperlinge, Graureiher, Kormorane. Insgesamt konnten die Teilnehmer der Exkursion 35 Vogelarten, darunter 5 verschiedene Entenarten entdecken. Bernd Remelius freute sich über viele interessante Fragen und gab gerne Auskunft.
Am 14. Juni machten 9 Aktive des NABU Eisenberg/Leiningerland und der flinke Terrier Pipo einen Ausflug zum Apolloweg bei Valwig an der Mosel. In den sonnendurchfluteten Steilhängen der Weinberge findet der Apollofalter hier ein kleines Paradies, in dem er sogar eine eigene Unterart ausgebildet hat. Parnassius apollo vinningensis, wie sein wissenschaftlicher Name lautet, wurde nach dem Ort Winningen an der Mosel benannt. In den letzten hundert Jahren sind in Deutschland die meisten Standorte, in denen der Liebling der Schmetterlingsfreunde anzutreffen war, erloschen. Heute ist der prächtige Apollo, der als einziger nicht-tropischer Schmetterling in das Washingtoner Artenschutzübereinkommen aufgenommen wurde, selten geworden und gilt als Inbegriff der in Deutschland gefährdeten Schmetterlingsarten. Der NABU hat den Apollofalter deshalb zum Leitmotiv seines Plakats gegen das Artensterben gewählt. Dabei kommt der auffällig mit schwarzen Flecken und rot gefüllten Ringen gezeichnete Falter in einem großen Gebiet von Europa bis zum Baikalsee vor, doch ist seine Lage in den dicht besiedelten Gegenden prekär, da hier sein Lebensraum immer mehr eingeengt wird. Die schwarze Raupe des Falters ernährt sich hauptsächlich von der Weißen Fetthenne, einer Pflanze, die im Schiefergestein der Steilhänge an der Mosel noch in ausreichender Zahl wächst.
Wir sind auf unserer Wanderung auf dem Apolloweg natürlich gespannt, ob wir einen dieser herrlichen Falter auch tatsächlich sehen würden und halten deshalb unsere Augen weit geöffnet. Überall am Weg, einem Teilstück des Moselsteigs, blüht die Fetthenne, und auch Flockenblumen, die der Falter gerne besucht, stehen hier. Zwischen den Trockenmauern huschen Mauereidechsen, und auf einem Halm sitzt die Raupe eines Schwalbenschwanzes. Wir müssen nicht allzu lange wandern, bis der erste Apollo an uns vorbei fliegt, dann noch ein zweiter und sogar ein dritter. Einer setzt sich direkt neben dem Weg auf eine Blüte. Sofort gruppieren sich die Fotografen um ihn, und ihre Kameras klicken unentwegt, als ob hier eine berühmte Hollywood-Schauspielerin Modell stehen würde. „Jetzt ist aber genug“, hat sich der Apollo vielleicht nach ein paar Minuten gesagt und fliegt davon.
Mit dem Fernglas halten die Ornithologen in unserer Gruppe Ausschau nach den Vögeln, doch eine Zippammer, die auch am Apolloweg vorkommt, läßt sich nicht blicken. Nach einer Stärkung in einer schattigen Schutzhütte, verlassen wir den bequemen Weinbergweg und folgen dem schmalen Apollopfad und der Cochemer Himmelsleiter auf und ab durch die Weinberge bis zur Brauseley, einem Aussichtsfelsen über der Mosel bei Cochem. Hoch auf dem Felsen, der auch die Loreley der Mosel genannt wird, beschützt eine weiße Madonna mit Kind den Apollo und die Wanderer.
Nach einem letzten Blick auf die mächtige Burg Cochem, machen wir uns auf den Rückweg. Drei unserer Damen ziehen dabei den ebenen, asphaltierten Uferweg entlang der Mosel dem schweißtreibenden Rückweg auf dem Apollopfad vor. Von dem Höhenweg haben wir unsere Frauen im Tal immer gut im Blick; während wir auf dem schmalen Pfad nur langsam vorankommen, machen diese unter einem schattigen Baum eine Pause. Auf dem Zippammerpfad gelangen wir dann steil hinunter nach Valwig, wo wir im schattigen Biergarten der Winzerscheune einkehren. Dort verrät uns Gerd, der die Tour mit seinem GPS-Gerät aufgezeichnet hatte, dass wir auf unserer 6,18 km langen Wanderung insgesamt 130 Höhenmeter ab- und 260 Meter aufgestiegen sind.
Von Jörg-Thomas Titz
Am 10.06.2015 folgten ca. 25 Interessierte unserer Einladung zur Besichtigung eines naturnahen Gartens in Obrigheim. Es gab unter anderem viele Infos zu alternativer Düngung, Gartenerde ohne Torf und das richtige Gießen
„Was fliegt und singt denn da?“ – unter diesem Motto trafen sich am Sonntag (10.05.2015) um 08:00 Uhr 14 Personen zur diesjährigen Vogelstimmenwanderung des NABU Eisenberg/ Leiningerland unter Leitung von Bernd Remelius in Mertesheim.
Der Wettergott meinte es mehr als gut mit uns. Bei strahlendem Sonnenschein ging es zuerst eine kurze Strecke durch den Ort. Schon hier konnten wir bereits dem Gesang einiger Vogelarten wie etwa
Girlitz, Ringeltaube, Türkentaube, Hausrotschwanz, Haussperling u.a. lauschen und einige davon auch beobachten. Am Ende des Weges durch Mertesheim ging es auf einem Feldweg entlang der Eistalaue
weiter in Richtung der östlich gelegenen„Mandelhohl“ . Zur Hangseite des Grünstadter Berges hin säumten vor allem Hecken, an der Talseite dagegen ein vielfältiges Auenbiotop entlang des Eisbaches
unseren Weg. Hier sollte aufgrund der Biotopvielfalt einiges zu hören sein. So war es denn auch: Amsel, Bachstelze, Blau- und Kohlmeise, Buchfink, Dorngrasmücke, Goldammer, Grünspecht,
Heckenbraunelle, Zaunkönig und noch einige mehr waren gut zu hören und teilweise auch zu sehen. Es war für die Teilnehmer/innen häufig nicht gerade einfach, die unterschiedlichen Gesänge in
diesem vielfältigen Gesamtkonzert heraus zu hören und zu bestimmen. Alle Teilnehmer/innen waren aber aufmerksam und interessiert bei der Sache, so dass dieser kurze Abschnitt des Weges doch
einige Zeit in Anspruch nahm. Am Beginn der sog. „Mandelhohl“, die nach Süden steil bergauf verläuft, konnten wir einen Buntspecht nur einige Meter von uns an einem Baumstamm gut beobachten, was
allen viel Freude bereitete. Dann ging es unter der Bahnstrecke hindurch an den Aufstieg. Links und rechts des Weges waren in den Gebüschen einige neue Vogelarten zu hören. Vorne weg faszinierte
der abwechslungsreiche Gesang einer Nachtigall, das typische „Ritsche-Ratsche“ (so merkt sich zumindest der Exkursionsleiter diesen Gesang) mehrerer Dorngrasmücken sowie die lieblichen Strophen
der Gartengrasmücke. Bald kam ein kleiner Pfad, dem die Teilnehmer aufsteigend durch die zuerst undurchdringlich wirkenden Hecken hinauf in das Naturschutzgebiet „Im hohen Rech“ folgten.
Beim Einstieg in diesen Pfad versprach der Exkursionsleiter, dass er die Teilnehmer nun hinauf ins Paradies führe. Gespannt folgte der Rest der Gruppe im Gänsemarsch bergan. Oben angekommen
zeigten die Teilnehmer mit ihrem bewundernden Staunen über den Ausblick nach Osten und nach Westen, dass wir wirklich in einem kleinen Paradies angekommen waren.
Bei einer kleinen Pause auf dem höchsten Punkt des NSG erläuterte der Exkursionsleiter die Bedeutung des NSG „Im hohen Rech“. Zusätzlich zum höchsten nationalen Schutzstatus eines Naturschutzgebietes gehört dieser Bereich nach europäischen Richtlinien auch zum FFH-Gebiet „Kalkmagerrasen zw. Ebertsheim und Grünstadt“. Das Gebiet ist vor allem gekennzeichnet durch den Untergrund tertiären Muschelkalkes und den darauf wachsenden Pflanzengesellschaften wie „Felsfluren und Trockenrasen“ sowie „Enzian-Orchideenwiesen“.
Um den Rest der Wanderung ohne Hetze zu schaffen, mussten wir bald wieder aufbrechen und das „kleine Paradies“ hinter uns lassen. Auf einem Feldweg führte uns der Weg hinauf zum Berghof am Rande des Grünstadter Stadtparks. Auf diesem Abschnitt waren deutlich weniger Vögel zu vermelden, was sicherlich an der nun intensiveren landwirtschaftlichen Nutzung sowie der rechter Hand auftauchenden, recht monotonen „Baumplantage“ lag. Zu aller Überraschung erwartete uns allerdings gerade hier das „Highlight“ der Wanderung. Teilnehmer entdeckten, nach dem er zuerst seinen markanten Ruf verlauten ließ, in besagter Baumplantage das Nest eines Pirols, der dann auch noch zu beobachten war. Da Pirole meist in der obersten Etage hoher Bäume leben und dort oft kaum zu entdecken sind, war es schon etwas Besonderes für alle Teilnehmer, einen Pirol und dann noch in der Nähe seines Nestes gut beobachten zu können. Nachdem alle ausreichend gestaunt hatten, ging es auf dem Weg weiter in Richtung Berghof. Dort angekommen, wendete sich unser Weg wieder nach Westen. Wir wanderten nun durch die weitgehend „ausgeräumte“ Feldflur des sog. Gemeindeberges zurück nach Mertesheim. Sowohl wegen der fortgeschrittenen Stunde am Vormittag als auch der Struktur des intensiv landwirtschaftlich genutzten Umfeldes begleiteten uns bis kurz vor die Ortsgrenze nur noch einige Feldlerchen mit ihrem Fluggesang - die typischen, aber leider immer seltener werdenden Frühlingsboten landwirtschaftlich geprägter Kulturlandschaft. Der intensive Gesang diese kleinen Vogels erfreute unser aller Herz. Ein Vorteil dieses Wegstückes war aber auch etwas Zeit zu anregenden Gesprächen unter den Teilnehmern. Kurz vor der Ortsgrenze wanderten wir dann noch ein Stück zwischen Hecken und gartenähnlichen Grundstücken zu Tal und konnten noch dem Gesang des ein oder anderen Vogels lauschen. Die ereignisreiche Vogelstimmenwanderung wurde dann am Haltepunkt der Eistalbahn mit der Beobachtung einiger Mehlschwalben abgeschlossen, die gerade sehr eifrig mit dem Bau ihrer Nester an einem Haus beschäftigt waren. Obwohl der Beginn der Wanderung um 08:00 Uhr für den Vogelgesang schon recht spät war, konnten wir insgesamt 33 Vogelarten notieren, die wir gehört und/oder gesehen hatten. Die Rückmeldungen der Teilnehmer zeigten, dass es allen Spaß gemacht hat und wir auch nebenbei einiges Neues entdecken und lernen konnten. Nicht zu vergessen, konnten wir an diesem Sonntagmorgen grandiose Landschaftsbilder in der ansonsten dicht besiedelten Region genießen. Sicher wird es auch 2016 wieder eine Vogelstimmenwanderung auf den Grünstadter Berg – geplant ist von der Ostseite her – geben. Im nächsten Jahr wollen wir dann aber schon um 07.00 Uhr in der Früh beginnen, um noch mehr von dem wunderbaren Vogelkonzert am Morgen in uns aufnehmen zu können.
Wer viel in der Natur unterwegs ist, möchte die Landschaften, Tiere und Pflanzen, die er sieht, auch fotografieren und in eindrucksvollen Bildern festhalten. Das ist nicht immer einfach, doch wer mit dem Umgang seiner Kamera vertraut ist, Wechselobjektive und Zubehör richtig einsetzen kann und auch über die Bildgestaltung und die Wirkung von Bildelementen Bescheid weiß, ist dafür gut gerüstet. Der Fotograf und Autor Jörg-Thomas Titz vermittelt in dem Workshop „Digitale Naturfotografie“ den Teilnehmern dazu die notwendigen Kenntnisse. Die Workshop-Teilnehmer lernen die Bildwirkung unterschiedlicher Brennweiten vom Weitwinkel- bis zum extremen Teleobjektiv kennen und erfahren, mit welcher Brennweite man am besten welches Motiv fotografiert und welches andere Zubehör wie Blitz und Stativ zum Gelingen guter Bilder beiträgt. Selbst ein gutes Bild kann durch einen geschickten Beschnitt nachträglich am PC verbessert werden. Auch dies wird in dem Workshop behandelt.
Am 30. Mai von 10 bis 13 Uhr veranstaltet der NABU Eisenberg /Leiningerland einen kleinen Workshop in der Natur. Da nur eine begrenzte Teilnehmerzahl möglich ist, meldet euch bitte schnell an. Treffpunkt wird nach der Anmeldung bekannt gegeben. Jeder Teilnehmer des Workshops sollte seine eigene Kamera und Objektive mitbringen, denn das Gelernte wird vor-Ort gleich in ausdrucksvolle Fotos umgesetzt.
Am 3. Mai 2015 machten 12 Mitglieder des NABU Eisenberg/Leiningerland eine Exkursion zum Steinbühl, einem Naturschutzgebiet bei Kirchheimbolanden am Donnersberg. Das Steinbühl ist ein ehemaliger Steinbruch, in dem vor 200 Jahren in kleinen Stollen nach Quecksilber geschürft wurde und bis 1990 die harten Gesteinsarten Porphyr und Rhyolith abgebaut wurden. Nach Beendigung des Abbaus wurde der Steinbruch bis 2002 mit Erdaushub und Bauschutt verfüllt. Die Gemeinde Kirchheimbolanden wollte aus dieser Deponie ein Gewerbegebiet machen. Damit begann eine aufreibende Geschichte um die Zukunft dieses Gebiets, die 1998 mit der Ausweisung als Naturschutzgebiet mit einem Happy-End für den Erhalt dieses einzigartigen Naturraums für die Artenvielfalt endete.
Rüdiger Viessmann, der Vorsitzende des NABU Donnersberg, führte die Exkursion durch das Steinbühl und erläuterte die nervenzehrende Arbeit und die vielen Hürden, die bis zur Unterschutzstellung überwunden werden mussten. Nachdem der Abbau in dem Steinbruch eingestellt worden war, führten die Naturschutzverbände NABU, GNOR und Pollichia in den 1990 Jahren eine Artenerfassung durch, bei der 280 Pflanzen-, 17 Libellen-, 12 Tagfalter- und 12 Amphibienarten nachgewiesen wurden und belegten damit mit Fakten, dass sich das Gebiet im Laufe des Abbaus zu einem einzigartigen Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten entwickelt hat. Auf engem Raum findet man hier Felsfluren, dauerhafte und periodische Gewässer und ein abwechslungsreich strukturiertes Gelände aus offenen Wiesenflächen und Wald. 1998 wurden 70 ha unter Schutz gestellt. Rüdiger Viessmann betonte, dass diese Unterschutzstellung auch mit Unterstützung des Landesjagdverbands und der lokalen Jagdpächter erfolgte, die hiermit „Ruhe“ in ihr Gebiet brachten, in dem zuvor häufig wilde Partys mit Lagerfeuer und lauter Musik gefeiert wurden.
Der NABU Donnersberg übernahm die Pflege des Gebiets, musste aber schnell feststellen, dass dieses für eine dauerhafte Pflege durch den Menschen ohne kostenaufwendige Unterhaltungsmaßnahmen zu groß war. Die Verbuschung konnte einfach nicht ausreichend zurück gedrängt werden, und die Artenvielfalt drohte sich zu verringern. Da entschloss sich der NABU Rheinland-Pfalz, hier ein Beweidungsprojekt mit einer halbwilden Weidelandschaft durchzuführen. Im Mai 2007 zogen die ersten Taurusrinder, eine Rückzüchtung des ausgestorbenen Auerochsen, und Konik-Wildpferde hier ein. 55 ha wurden dafür mit einem Elektrozaun eingezäunt. Heute beweiden 8 Pferde und 14 Rinder mit einer wechselnden Anzahl von Kälbern das Gebiet das ganze Jahr über und sind effiziente Landschaftsgestalter, die die Verbuschung nachhaltig verhindern. Ein 450 Euro-Jobber kümmert sich um das Wohl der Tiere, und Rüdiger Viessmann ist als Geschäftsführer der eigens dafür gegründeten NABU-Agrar-Umwelt-GmbH Rheinland-Pfalz nicht nur für das Finanzielle verantwortlich, sondern kümmert sich mit Leidenschaft auch selbst um „seine“ großen, halbwilden Tiere. Diese haben ihn akzeptiert, wie er eindrucksvoll demonstrierte, als er sich den Pferden und Rindern bis auf wenige Meter näherte und diese mit Brot fütterte. Argwöhnisch vom Stier beäugt, blieben wir als Fremde lieber auf Distanz und verhielten uns ganz ruhig, wie uns Rüdiger Viessmann zuvor mit einigen Verhaltensregeln belehrt hatte.
Außer für die großen Tiere, zu denen auch Rehe gehören, die mühelos den Zaun überspringen können, und Wildschweine, die ebenfalls einen Weg hinter die Umzäunung finden, ist die ehemalige Deponie vor allem ein Lebensraum kleiner Tiere: Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte, Wechselkröte, Zauneidechse, Schmetterlinge und Libellen kommen hier vor. Auch ein Uhu hat sich hier niedergelassen und vor ein paar Jahren wurden sogar Geier aus der iberischen Halbinsel gesichtet. Als Studenten der Universität Landau vor zwei Jahren Dunguntersuchungen durchführten, entdeckten sie einen kleinen Dungkäfer, der in Deutschland seit 1954 als verschollen galt.
„Eine solche große Fläche in Stadtnähe für den Naturschutz gesichert zu haben – dafür hat sich der jahrelange Kampf gelohnt“, resümierte Rüdiger Viessmann am Ende der Exkursion zu wilden Stieren und scheuen Pferden. Und damit sich auch jedermann selbst ein Bild davon machen kann, welch ein wertvolles Biotop hier unter Schutz gestellt wurde, führt ein 4 km langer Rundwanderweg mit Aussichtsplattformen und Erklärungstafeln, der mit einem schwarzen Stierkopf markiert ist, um das Steinbühl.
von Jörg-Thomas Titz
Seit den 1970er Jahren stehen alle Greifvogelarten in Deutschland unter strengem Schutz. Dennoch werden weiterhin jedes Jahr Hunderte Greifvögel illegal verfolgt. Vergiftungen, Fang, Abschuss und die Zerstörung von Nestern verhindern bei vielen Arten die Bestandserholung und die Wiederbesiedlung verwaister Brutgebiete. 800 Fälle mit fast 1300 toten Greifvögeln von 18 verschiedenen Arten wurden von Naturschützern und Behörden in den vergangenen zehn Jahren dokumentiert. Die Dunkelziffer unentdeckter Taten ist aber wesentlich höher. Um das Thema illegaler Greifvogelverfolgung stärker in die öffentliche Aufmerksam-keit zu bringen, haben der Naturschutzbund NABU und der bayerische Landesbund für Vogelschutz LBV beispielhaft den Habicht ausgewählt und zum Vogel des Jahres 2015 erkoren.
Im Rahmen des regelmäßigen Monatstreffens des NABU Eisenberg/Leiningerland stellt uns Bernd Remelius diesen faszinierenden Vogel näher vor. Neben mehr Informationen über den Vogel und dem ernsten Thema der illegalen Verfolgung des Habichts können wir aber auch einen imposanten „Jäger der Lüfte“ anhand von tollen Fotos und kleinen Filmen erleben. Mitglieder und andere interessierte Gäste sind herzlich willkommen. Der Vortrag ist kostenlos. Danach gibt es natürlich auch noch die Möglichkeit zum weiteren Austausch und gemütlichen Beisammensein.
Die Artenvielfalt (Biodiversität) in Deutschland sinkt, wobei die Entwicklung im Agrarraum besonders dramatisch ist. Kennwerte zur Beschreibung der Biodiversität erreichen in Agrarlebensräume nur 50% des Zielwertes und werden seit Jahren schlechter. Die Gründe dafür liegen vor allem in der intensiven, industriellen Landwirtschaft. Nivellierte und befestigte Böden, monotone Vegetationsstrukturen, die Beseitigung von Grün- und Ackerrandstreifen sowie der hohe Dünger- und Pestizideinsatz vernichten Insekten, zerstören die natürlich Agrarvegetation und beseitigen Lebensräume für Vögel und Säugetiere dauerhaft.
Hinzu kommt, dass Grünflächen zu Lasten des Anbaus von „Energiepflanzen“ verloren gehen. Zudem schädigen neue, hochwirksame synthetisch hergestellte Insektizide (Neonicotinoide) in großem Maße Insekten. Unmittelbare negative Auswirkungen auf Vögeln des Agrarlebensraumes sind belegt, aber das ganze Ausmaß der Auswirkungen dieser „neuen landwirtschaftlichen Revolution des 21. Jahrhunderts“ ist bisher kaum überschaubar.
Andererseits lassen die aktuellen „Greening“-Vorgaben Hoffnung für eine Trendwende aufkommen. Doch wie werden die Vorgaben umgesetzt? Ist es möglich oder vielleicht sogar sinnvoll, als Naturschutzverband zusammen mit Landwirten an gemeinsamen Konzepten zu arbeiten? Welche anderen Möglichkeiten bieten sich den Naturschutzverbänden, die Biodiversität zu steigern?
Dr. Rainer Oppermannist langjähriger Leiter des Instituts für Agrarökologie und Biodiversität in Mannheim mit umfangreicher Erfahrung aus vielen Projekten in Deutschland und Europa. Er wird Möglichkeiten für Rheinland-Pfalz vorstellen und mit uns diskutieren, welche erfolgversprechenden Ansätze es geben und wie diese umzusetzen werden können.
Der NABU Eisenberg/Leiningerland und die Organisation „Bach und Baum“ aus Obersülzen laden Sie zu diesem wichtigen Thema und spannenden Abend ganz herzlich ein!